Weniger Einbrüche in Zeiten von Corona – Sicherheit trotzdem nicht vernachlässigen!
Warum ist die Einbruchsrate zurückgegangen?
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die meisten Einbrüche werden durchgeführt, wenn sich Einbrecher sicher sind, dass die Wohnung oder das Haus gerade unbewohnt ist. Das ist in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen jedoch nur selten der Fall.
» Mehr InformationenEs handelt sich um einen Mythos, dass die meisten Einbrüche in der Nacht durchgeführt werden. Laut einer 2015 durchgeführten Studie des kriminologischen Forschungsinstitutes in Niedersachsen verteilen sich die Einbrüche auf die folgenden Zeiten:
Zeiten | Anteil an Einbrüchen |
---|---|
0 bis 8 Uhr | 11,6 % |
8 bis 18 Uhr | 61,5 % |
18 bis 24 Uhr | 26,9 % |
Fast zwei Drittel aller Einbrüche werden zwischen 8 und 18 Uhr verübt. Das ist gerade die Zeit, in der die meisten Objekte normalerweise unbewohnt sind.
Warum sollte ich trotzdem auf der Hut sein?
Corona bietet beim Schutz vor Einbrechern unterschiedliche Vor- und Nachteile:
» Mehr Informationen- Die Wohnung ist öfter besetzt.
- Einbrecher haben selbst Angst vor einer Ansteckung.
- Viele Nachbarn sind ebenfalls zu Hause.
- Man wird leichtsinnig.
- Viele Geschäfte und Büroräume stehen in der Zwischenzeit leer und sind unbewacht.
- Einbrecher beobachten Aktivitäten im Vorfeld genau und können leicht ausrechnen, wann die Wohnung verlassen wird.
Nur weil aktuell weniger Einbrüche durchgeführt werden, heißt das nicht, dass Einbrecher nicht trotzdem aktiv sind und auf eine günstige Gelegenheit lauern. Deshalb ist es so wichtig, nicht nachlässig zu werden und beispielsweise Türen oder Fenster geöffnet zu lassen.
Wie kann ich mich vor Einbrechern schützen?
Die vorbeugenden Maßnahmen unterscheiden sich auch während der Corona-Pandemie nicht wesentlich von der sonstigen Vorgehensweise. Wichtig ist daher, den Einbrechern ihre Arbeit so schwer wie möglich zu machen. Laut Angaben der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes geben über 30 Prozent der Einbrecher auf, wenn Sie sich mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen konfrontiert sehen.
» Mehr InformationenAchtung: Herkömmliche Türen und Fenster können von Profis oft innerhalb von Sekunden geöffnet werden. Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen sorgen dafür, dass dieser Vorgang ein wenig mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Lohnt sich die Anschaffung einer Sicherheitstüre?
Der Eingang ist der beliebteste Bereich für Einbrecher, um in eine Wohnung zu gelangen. Daher lohnt sich gerade hier die Anschaffung einer Sicherheitstüre. Diese sind in vielen Widerstandsklassen und Ausführungen erhältlich.
» Mehr InformationenIhr Haus oder Ihre Wohnung muss deshalb nicht gleich wie ein Hochsicherheits-Bunker aussehen. Die Türen lassen sich einfach an die Umgebung und den persönlichen Geschmack anpassen und sind in verschiedenen Materialien wie Holz, Metall oder Glas erhältlich.
Das wichtigste Merkmal einer Sicherheitstür ist der Widerstandsgrad. Je höher dieser ist, desto länger benötigen Einbrecher durchschnittlich, um in die Wohnung zu gelangen und desto mehr Werkzeug ist dafür auch erforderlich. Die einzelnen Widerstandsgrade bieten folgenden zeitlichen Schutz:
- RC1: rund 2 bis 3 Minuten (nur mit körperlicher Gewalt)
- RC2: rund 3 bis 4 Minuten (mit einfachen Werkzeugen)
- RC3: rund 5 Minuten (mit zusätzlichen Werkzeugen)
- RC4: rund 10 Minuten (mit Schlagwerkzeugen und Brecheisen)
- RC5: rund 15 Minuten (mit elektrisch betriebenen Werkzeugen)
- RC6: rund 20 Minuten (erfahrene Einbrecher mit allen technischen Hilfsmitteln)
Wie kann ich meine Terrassentüre besser gegen Einbrecher absichern?
Die Terrassentür ist für Einbrecher ebenfalls ein beliebter Einstiegsort. Der Sicherheit wird hier in vielen Fällen zu wenig Beachtung geschenkt. Vor allem bei Gelegenheitseinbrechern ist das Aufhebeln besonders beliebt und nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch. Alternativ dazu wird einfach die Scheibe eingeschlagen.
» Mehr InformationenUm die Sicherheit zu erhöhen, können die Terrassentüren nachgerüstet werden. Beispielsweise kann an der Schließseite ein Zahlenschloss angebracht werden, dass die Öffnungsseite der Terrassentüre davor schützt, von Einbrechern aufgehebelt zu werden. Weiters eignen sich Scharnierseitensicherungen, die ebenfalls das schnelle Aufhebeln verhindern.
Tipp! Noch besseren Schutz bietet ein sogenanntes Stangenschloss, dass die Türe oben und unten gegen das Aufhebeln absichert.
Wie kann ich bei meinen Fenstern den Schutz erhöhen?
Falls Sie ebenerdig wohnen, sollten Sie die Fenster auf keinen Fall gekippt lassen, wenn Sie nicht zuhause sind. Gekippte Fenster stellen für Einbrecher kein Hindernis dar. Als zusätzlicher Schutz bieten sich hier Vergitterungen für die Fenster an. Doch auch bei den Gittern gibt es große Qualitätsunterschiede. Vor allem ist der Anblick nicht besonders ästhetisch und verbreitet ein wenig Gefängnisatmosphäre.
» Mehr InformationenZum Nachrüsten haben sich abschließbare Fenstergriffe und sogenannte Pilzkopfverriegelungen bewährt, die dafür sorgen, dass die Fenster nicht so einfach aufzuhebeln sind. Damit der Schutz auch wirklich gewährleistet ist, sollten Sie die Nachrüstarbeiten allerdings von einem Fachmann vornehmen lassen. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserer Checkliste zum Thema „Sicheres Wohnen“.
Was kann ich sonst noch machen, um mich vor Einbrechern zu schützen?
Als gute Ergänzung zu den mechanischen Einrichtungen können Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung zusätzlich mit einem entsprechenden Alarmsystem ausstatten. Auch hier gilt: Es geht vor allem darum, das Risiko für die Einbrecher zu erhöhen.
» Mehr InformationenModerne Alarmsysteme lassen sich mit Smarthome-Systemen verknüpfen. So können Sie über Ihr Smartphone oder über einen Computer auch von anderen Standorten aus überwachen, was gerade in oder vor Ihrer Wohnung vorgeht und werden bei möglichen Einbruchsversuchen sofort per SMS oder über einen Anruf informiert.
Maßnahmen gegen die Einbruchssicherheit werden gefördert! In vielen Fällen gibt es für die Vorsorge vor Einbruchsdiebstählen sogar finanzielle Unterstützung. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau erteilt einen Zuschuss für besseren Einbruchsschutz in der Höhe von bis zu 1.600 Euro. Grundsätzlich haben Sie sowohl als Mieter als auch als Eigentümer Anspruch auf diesen Zuschuss. Ob Sie die genauen Förderkriterien erfüllen, erfahren Sie im Rahmen eines Vorab-Checks auf der Webseite der KFW.
Fazit: Die Sicherheit lässt sich deutlich erhöhen, auch wenn es keinen absoluten Schutz vor Einbrechern gibt!
Neben allen technischen Maßnahmen kann vor allem eines helfen: Eine aufmerksame Nachbarschaft. Sprechen Sie sich mit Menschen in Ihrer näheren Umgebung ab und machen Sie vertraute Personen darauf aufmerksam, wenn Sie nicht zuhause sind. Bitten Sie diese während dieser Zeit um verstärkte Aufmerksamkeit. Wenn Einbrecher während ihrer Erkundungstouren in einer Gegend bemerken, dass sie hier nicht ungestört arbeiten können, suchen sie sich schnell andere Gegenden für ihre Raubzüge.
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