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Gebäudeabsicherung Ratgeber

Kampfhund oder Bodyguard … !“

. . . so oder so ähnlich sei es erforderlich, schenkt man so manchem selbsternannten Sicherheitsdienstleister Glauben. Es ist nicht zu übersehen: unter den Problemen, die die Deutschen beschäftigen, rangiert die Sicherheit ganz oben.

Wer hat nicht schon einmal vor den meterdicken Mauern alter Schloßruinen gestanden? Scheinbar uneinnehmbare Festungen, die ihren Bewohnern uneingeschränkten Schutz und Sicherheit geboten haben.

Ausgeschlafene Werbestrategen wecken zunächst Ängste, dann Wünsche und lassen die Menschen dann schnell zu Kunden werden. Solchen „Strategen“ sind die nüchternen Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik nicht ausreichend. Also geschieht was geschehen soll: der Bürger braucht Angst, er braucht Leidensdruck. Es werden billige Talkshows geschaffen, Zeitungen gefüllt und auch „Zeugen“ und „Opfer“ gefunden, die gern über das schier Unvorstellbare angstvoll berichten.

Liebe Leserinnen und Leser, lassen Sie sich davon nicht schrecken. Sie benötigen keinen Bodyguard und Sie brauchen auch keinen Kampfhund zu Ihrem Schutz. Aber es gibt sie, die seriösen Berater. Diese finden Sie bei den Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen der jeweiligen Bundesländer, oder fragen Sie uns.

Bereits in der Planungsphase bieten sich die Überlegungen und Entscheidungen für einbruchshemmende Fenster und Türen geradezu an. Solche Fenster und Türen sind nicht kostenneutral, aber kostenverträglich und sind mit jedem üblichen Rahmenmaterial erhältlich, also Holz, Kunststoff , Aluminium oder Verbundstoffe.

Da jede Wohnsituation anders ist und die Einbruchsvorsorge individuell geprüft werden muss, kann pauschal dazu kein allgemeingültiger Rat gegeben werden.

Wichtig ist: einen definierten Einbruchsschutz erhalten Sie durch geprüfte und zertifizierte Fenster- und Türenelemente. Diese sind beschrieben in der DIN ENV 1627 – 30. Bereits ab der Widerstandsklasse 2 halten solche Elemente mit definierten Einbruchswerkzeugen eine Gesamtprüfzeit von 15 Minuten aus. In der Widerstandsklasse 6 ist die Gesamtprüfzeit schon 50 Minuten. Vergleichbare Sicherheit bieten Fenster und Türen nach der „alten“ DIN 18054.

Solche Elemente haben ein einbruchshemmendes Glas, Pilzkopfzapfenbeschläge und einen abschließbaren Griff oder einen Griff mit Druckknopf.

Merke: einfache Fenster halten Regen oder Schnee ab, aber keinen Einbrecher.

Auch für bestehende Fenster und Türen kann der Einbruchsschutz deutlich verbessert werden.

Für Fenster gilt: Ein abschließbarer Griff alleine reicht jedoch nicht aus. Dieser Griff beeinflusst nicht die Beschläge, sondern ist lediglich Schutz gegen sogenannte „Fensterbohrer“ oder bei eingeschlagenem Glas. Bei neueren Fenstern kann der vorhandene Beschlag gegen Pilzkopfzapfenbeschläge von namhaften Herstellern ausgetauscht werden. Dies sollte jedoch nur von erfahrenen Monteuren gemacht werden. Alternativ kann man diverse Fensterzusatzschlösser, die es übrigens auch VdS-geprüft gibt, nachrüsten. Meistens sind solche Zusatzschlösser in weiß oder braun erhältlich. Selten in anderen Farben. Nehmen Sie auch hier keine „Billigware“, sondern kaufen Sie Produkte von namhaften Herstellern, die Prüfzeugnisse vorweisen können unnd es kommt auf eine fachgerechte Montage an.

Bei Türen gilt: Vorhandene Haustüren und Nebeneingangstüren kann man in der Regel mit einer Mehrfachverriegelung umrüsten, die in allen gängigen Stulpbreiten hergestellt werden. Mehrfachverriegelungen sollten Schwenkriegel haben, aber keinesfalls Rollzapfen. Wichtig ist, daß die Nachrüstung für Türblätter, Türrahmen, Beschläge und Schlösser sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Empfehlenswerte Einsteckschlösser analog der Widerstandsklasse 2 sind in der DIN 18251, Stufe 4, und nach VdS-Klasse B, sinnvoll. Profilzylinder haben analog der WK 2 nach DIN 18254 die Bezeichnung PZ 2/PZ 3 oder nach VdS-Klasse B.

Einen ausführlichen Beitrag zu einbruchsichere Türen und Fenster finden Sie hier!

Weitere Tipps:

Gitter: Häufig gekippte Fenster (Küchen, Toiletten und Bäder) können mit einem Gitter gesichert werden. Die Stabilität eines Gitters ist ebenfalls aus den Widerstandsklassen zu entnehmen und ist entscheidend durch eine fachgerechte Montage gewährleistet.

Rolläden: Rolläden haben in der Regel keine einbruchshemmenden Wirkungen und dienen hauptsächlich dem Sicht- und Sonnenschutz. Ausnahmen sind geprüfte und zertifizierte Rolläden, die ebenfalls aus den genannten Widerstandsklassen oder der VdS-Klasse N hervorgehen

Kellerschächte/ Kellerschächte: Solche Abhebesicherungen sind idealerweise aus Flacheisen oder Ketten und sollten tief im Schacht verankert werden. Bei Kunststoffschächten wird die Montage an der Hauswand empfohlen.

Einbruchsgefährdete Bereiche: Sollen beleuchtet sein, insbesondere dann, wenn Sie abends das Haus verlassen. Mit Licht täuschen Sie Anwesenheit vor.

Verischerungsschutz: Ihren Versicherungsschutz verlieren oder gefährden Sie wenn Sie beim Verlassen des Hauses/der Wohnung die Abschlusstür nur zuziehen und nicht verschließen und wenn Sie die Fenster in Kippstellung lassen.

Belege: Wertsachen am besten mit Kaufbeleg in einer Liste erfassen. Schmuck und andere Dinge fotografieren.

Unwiederbringliche Sachen: Im Bankschließfach aufbewahren oder in einem Tresor / Panzerschrank / Wertschutzschrank. Solche Safes unterliegen gewerblicher und privater Versicherungseinstufung. Sie unterscheiden sich in Größe und Gewicht, Brandschutz, unterschiedlichen Verschlussmöglichkeiten. Wandtresoretresore Standmüssen bis zu einem bestimmten Gewicht am Boden oder Rückwand verankert werden. Bei angeschlossener Einbruchmeldeanlage erhöht sich der Versicherungsschutz. müssen unbedingt mit 100 mm Beton allseitig eingemauert werden.

Wenn Sie Ihren Haustürschlüssel verloren haben: Wechseln Sie schleunigst den Schließzylinder. Sie riskieren ansonsten den Schutz Ihrer Hausratversicherung.

Versuchen Sie nie , einen ertappten Einbrecher festzuhalten. Lassen Sie ihn laufen und rufen Sie danach schnell die Polizei. Wertsachen sind ersetzbar, Leben und Gesundheit nicht.

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